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AlpenX 2004 | 5. Etappe

Pfelders - Naturnser Alm
Sonntag, 25. Juli 2004 / ca. 53km / +2550hm / -2275hm / netto Fahrzeit 5:45h


Das Frühstück wurde uns erst ab 8:00 Uhr geboten, da der Wirt die Brötchen selber backt. Er versprach uns zuvor, daß wir nach seinem Frühstück die Zeit locker wieder reinholen würden. Kurzum, das Frühstück war einfach eine Wucht. Sehr guter Kaffee, von allem etwas und die Rühreier mit Speck einfach einmalig.

So haben wir Pfelders gut gestärkt und bei bestem Wetter verlassen. Bis zur Lazinser Alm ging es auf einem leicht ansteigenden Forstweg. Ab dort darf man dann 1000 Höhenmeter bis zur Stettiner Hütte sein Bike schieben und wuchten. Über unzählige Serpentinen und ein paar Schneefelder haben wir uns zur Stettiner Hütte vorgearbeitet. Es war für mich (als angehender Hobbyschäfer ;-) schon beeindruckend, auf welcher Höhe man noch Schafherden antrifft. Carsten empfing mich schließlich mit einem kühlen Hefeweizen. Auf der Terasse waren noch ein paar Wanderer und Bergsteiger, mit denen wir uns noch recht spaßig unterhielten.

Da uns der Hunger noch nicht plagte beschlossen wir aufzubrechen und uns auf dem Eishof zu stärken. Den kurzen Weg bis zum Eisjöchl durfte man noch über ein Schneefeld laufen. Unser höchster Pass der Tour und unserer bisherigen Radlkarriere mit 2908m wurde erreicht.

Noch einmal genossen wir die schöne Aussicht und das super Wetter, bevor wir die Abfahrt zum Eishof starteten. Der Downhill war ein Traum. Nur im oberen Teil waren 2 Schneefelder zu queren. Ich war so im flow, daß ich bis auf 2-3 Fotopausen durchgefahren bin. Nach dieser Abfahrtsorgie belegte ich schon mal einen freien Platz am Eishof, und wartet auf meine 2 Wegbegleiter, die von dem Ausblick auf dem Eisjöchl nicht genug bekamen.

Als jeder seinen Nudelteller gegessen hatte, konnte die Fahrt auf einem Schotterweg weiter gehen. Ständig mußte man das Tempo herausnehmen, um Weidezäune zu öffnen oder den Scharen von Wanderern auszuweichen. Auf der Asphaltabfahrt kurz vorm Schnalstal ist Markus in einer Kehre weggerutscht.

Bei der Einfahrt ins Schnalstal begutachteten wir erst einmal Markus Blessuren.

Sein linkes Bein sah schon ramponiert aus.
- ein in den schönsten Farben schillernder Oberschenkel (rot – violett – schwarz), nur blau wäre untertrieben ;-)
- ein super geschwollenes Schienbein
- ein dicker Knöchel
- und ein abgeschlürfter Ellenbogen
Es war nicht sonderlich überraschend, daß Markus Schmerzen hatte.

Infolgedessen gestand er uns noch einen Sturz oben am Eisjöchel. Er konnte noch fahren, und so sind wir das Tal hinunter bis Naturns (im wahrsten Sinne des Wortes mit zum Teil über 80 km/h) geflogen.

Nach einer kurzen Lagebesprechung beschlossen wir noch bis zur Naturnser Alm aufzufahren. Bei einer gleichbleibenden Steigung über Asphalt und Schotter kamen wir letztendlich nach 20:00 Uhr an der Alm an. Ich bin das letzte Stück noch vorgefahren, um uns noch ein Quartier zu sichern. Dann stellte sich heraus, daß die Alm eigentlich nicht für Übernachtungen eingerichtet ist. Doch sollte es trotzdem noch unser schönster Hüttenabend werden, welchen wir so schnell nicht vergessen werden.

An einem Tisch im freien saßen die Wirtin, ein junger Almbauer, sein Knecht, 2 Berlinerinnen und ein Alpencrosspärchen. Ich wurde gleich zu der lustigen Runde eingeladen und hatte auch schon ein Weizenbier in der Hand. Für Notfälle gibt es auch Schlafgelegenheiten wurde mir versichert, und man würde uns noch ein Zimmer, die “Prinzessinensuite”, herrichten. Markus und Carsten trudelten auch noch ein, und gesellten sich gleich zu dieser lustigen Runde. Nachdem einige Bierchen getrunken waren, bekamen wir letztendlich doch noch etwas zu Essen. Zuerst hieß es, daß es nichts mehr gäbe. Doch der gemischte Braten mit den Knödeln war einfach lecker. Irgendwann kam dann noch Günter der Wirt zu uns. So saßen wir noch bis 1:00 Uhr unter sternenklarem Himmel bei Vollmond beisammen, bis wir letztendlich unsere “Prinzessinensuite” beziehen durften.


 

 
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