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AlpenX 2004 | 6. Etappe

Naturnser Alm - San Bernardo
Montag, 26. Juli 2004 / ca. 54km / +1850hm / -2600hm / netto Fahrzeit 5:05h


Der Tag begann zwar mit schönem Wetter, jedoch wurde unsere Stimmung etwas getrübt, da Markus die Tour abbrechen mußte. Wie sich später herausstellte hat er sich bei seinem Sturz am Eisjöchl einen doppelten Außenbandriss am linken Knöchel zugezogen. So liesen wir das Frühstück etwas ruhiger angehen. Ein Golden Retriever, der auch etwas angeschlagen war, gesellte sich schließlich noch zu Markus, und so konnten sich beide letztendlich etwas Trost spenden. Nachdem Carsten und ich uns von allen verabschiedet hatten, konnte die Reise irgendwann nach 10:00 Uhr weitergehen.

Auf tollen Trails in 2000m Höhe und einem schönen, aber heftigen Abstieg ins Ultental sind wir auf Nebenstraßen Richtung Zoggler Stausee geradelt. Die Strecke kostete ordentlich Schweiß, da man nochmals 400 Höhenmeter in der Mittagshitze zurücklegen mußte. Dafür wurde man mit schönen Ausblicken ins Ultental und dem Zoggler Stausee entschädigt.

In St. Nikolaus haben wir Mittag gemacht, und uns für die folgende Auffahrt gestärkt. Ab St. Gertraud geht es auf einem Schotterweg noch gut fahrbar bis zu einer Alm auf 1900m. Ab dann nimmt die Steigung ordentlich zu, und wir haben nun unsere Räder geschoben. Nach der Bärhapalm wurde es immer windiger und kühler, so daß wir beim Steinkreuz vor dem letzten Schlußanstieg uns wärmer angezogen hatten. Auf der Passhöhe machten wir noch die Gipfelfotos, bevor wir uns auf den kurzen Weg zur Haselgruber Hütte machten.

An den Rädern konnte man erkennen, daß dort schon einige Biker Station machten. Da unsere Kehlen nicht durstig waren, und wir die Etappe nicht um 17:00 Uhr beenden wollten, sind wir auch gleich den Downhill nach Rabbi angegangen.

Die Abfahrt auf dem Weg 108 war Genuß pur. 1000 Höhenmeter Singletrail vom Feinsten. Oben ging es zuerst auf einem schmalen Pfad den Hang querend leicht abwärts. Die nächsten Höhenmeter wurden über eine sehr steile Wiesenpiste vernichtet. Carsten bekam hier Probleme mit seiner Scheibenbremse, die überhitzte. Nachdem man auf eine Forststraße einbiegt, darf man den weiteren Einstieg auf den 108 Weg nicht verfehlen. In einer Rechtskurve geht er unscheinbar ab. Belohnt wird man mit einem herausfordernden technischen Trail, der komplett gefahren werden kann. Als uns der Trail in Piazzola ausgespuckt hat (mit einem fetten Grinsen im Gesicht), waren wir uns einig, daß dies bisher die beste Abfahrt war.

In St. Bernardo haben wir an der Hauptstraße eine Unterkunft gefunden. Unser Zimmer hatte auch kein Fenster, sondern einen begehbaren Schrank mit einer großen Dachluke. Als sich Carsten vor dem Abendessen noch frisch machen wollte, vernahm ich aus dem Bad ein paar markerschütternde Schreie und Fluchsalven. Hatte er doch zuvor in einem Supermarkt keine Zahnpasta gekauft, sondern Haftcreme, und sich seine Kauleiste damit ordentlich zubetoniert. Tja so kanns geh´n, wenn man kein Italienisch kann.

Das Abendmenü war reichhaltig. Und da der Abend noch jung, und unser Zimmer eher einer Zelle glich, saßen wir noch mit einer Flasche Rotwein auf der Hotelterasse, und haben den Tag ausklingen lassen.


 

 
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